In diesem Modul findest du Hinweise für eine optimale Vorbereitung sowie Lösungsstrategien gegen die Aufregung vor einer Prüfung
Was steckt dahinter?
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Wenn du lernen möchtest, wie du mit deiner Aufregung vor einer mündlichen und schriftlichen Prüfung gut umgehen kannst, bist du hier genau richtig. In dieser Sektion erfährst du, was nützliche Aufregung von echter Angst unterscheidet, wie Prüfungsangst entsteht und wie du dich davor schützen kannst oder mit dieser umgehen kannst.
Angst ist zunächst einmal eine urmenschliche Emotion. Es gibt niemanden, der frei von Angst ist. Dieses Gefühl haben wir alle schon einmal erlebt. Und das häufig auch aus gutem Grund. Angst kann nämlich lebensrettend sein. Sie hilft uns blitzschnell Gefahren zu erkennen und gegebenenfalls entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen, indem wir aus der Situation fliehen oder in den Angriffsmodus verfallen. Die mit der Angst einhergehenden Körperreaktionen helfen bei der Bewältigung der bedrohlichen Situation. Die Muskeln spannen sich an, das Herz schlägt rascher, Stresshormone werden ausgeschüttet. Körper und Geist sind hochkonzentriert und leistungsbereit. Ohne Angst wäre die Menschheit wahrscheinlich schon ausgestorben.
In unserer heutigen modernen Zeit, haben sich die Situationen vor denen wir Angst haben verändert. Wir kämpfen nicht mehr gegen Säbelzahntiger oder suchen Schutz vor Gewittern, heutzutage machen wir uns Sorgen um Geld und Arbeitsplatz, haben Angst vor Flugreisen, Zahnärzten oder dem Sprechen vor einer Gruppe von Menschen. Gegenwärtig werden also Situationen als Bedrohung erlebt, obwohl von ihnen objektiv keine unmittelbare Gefahr ausgeht, wie beispielsweise der Zahnarztbesuch. Das ist dann zwar lästig, aber erst einmal nicht dramatisch.
Spätestens dann, wenn solche Ängste die Gefühlswelt dauerhafter belasten, den Alltag beherrschen und die eigene Handlungsfähigkeit einschränken, ist es Zeit, ihnen auf den Grund zu gehen und sich Unterstützung zu besorgen. In solch einem Fall befähigen sie nämlich nicht mehr zu konzentrierter Aktivität, sondern blockieren. Angstzustände bzw. Angsterkrankungen sind im Übrigen weit verbreitet. Etwa 14 bis 25 Prozent aller Menschen sind irgendwann in ihrem Leben einmal von einer Angststörung betroffen und somit zählen diese, neben den Depressionen, zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Angststörungen lassen sich im Rahmen von Psychotherapie gut behandeln. Das ist auch stark zu empfehlen, denn unbehandelte Angststörungen können sich immer mehr verselbstständigen und es kommt zur „Angst vor der Angst“ bzw. der sogenannten Erwartungsangst. Der Bewegungsradius von Betroffenen wird somit immer kleiner und sie meiden immer mehr Orte und Situationen, die potentiell angstauslösend sind.
Prüfungen sind ein fester Bestandteil unseres Lebens. Als Schüler*in und Student*in, aber auch im Berufsleben, kommt man um Prüfungssituationen nicht herum. Ein gewisses Maß an Angst und Nervosität vor einer Prüfung ist vollkommen normal und sogar notwendig. Dass die Erregung z.B. in Form von Angst oder Leistungsmotivation vor Prüfungssituationen – ganz unabhängig davon, ob es sich um mündliche oder schriftliche Prüfungen, einen Vortrag oder ein Vorstellungsgespräch handelt – ein wichtiger Antrieb ist, wissen wir heute dank der amerikanischen Psychologen Yerkes und Dodson.
Angst und Leistungsfähigkeit stehen in einem Abhängigkeitsverhältnis zueinander
Diese beiden haben sich mit dem Zusammenhang von Erregung und Produktivität beschäftigt und konnten beweisen, dass die geringste Leistung bzw. Produktivität sowohl bei geringer, als auch sehr hoher Erregung aufgebracht wird. Bei mittlerer Erregung hingegen zeigen wir Menschen unser Optimum an Leistungsfähigkeit. Das bedeutet, dass du die Aufregung vor Prüfungssituationen mit offenen Armen empfangen solltest. Denn genau diese Erregung hilft dir dabei, deine beste Leistung abzurufen.
Die Symptome der Erregung bzw. Angst und auch deren Niveaus, sind von Person zu Person unterschiedlich. Mundtrockenheit, Taubheit in den Extremitäten, Übelkeit oder Durchfall, Herzrasen, Schwindel, Kloß im Hals und Gedankenrasen sind nur eine Auswahl an möglichen Erscheinungsformen. Solange solche Symptome nur kurz vor der Prüfung auftreten und dich nicht darin behindern, die Prüfungssituation als solches zu meistern, sind sie ein Ausdruck mittlerer Erregung und befähigen dich zu deinen besten Leistungen.
Schädlich ist deine Aufregung vor Prüfungssituationen dann, wenn sie so stark ist, dass sie einen enormen körperlichen und/oder mentalen Stress verursacht, welcher sich negativ auf deine Prüfungsvorbereitung und die Prüfung selbst – also allgemein auf deine Konzentration – auswirkt. Das wäre dann der Fall, wenn deine Prüfungsangst dich in der Phase der Prüfungsvorbereitung so sehr vereinnahmt, dass du dich mehr mit deinen Angstgedanken, als den Prüfungsinhalten beschäftigst oder du in der Prüfungssituation so gelähmt von deiner Angst bist, dass du nicht mehr denken kannst.
Möglicherweise ist zusätzlich Ein Jahresüberblick an der Wand über dem Schreibtisch mit markierten Prüfungsphasen, Urlaub, Anmeldefristen etc. hilfreich.
Nicht die Prüfungsangst selbst sondern vielmehr die damit einhergehende gedankliche Mehrbeschäftigung mit angsterzeugenden und angsterhaltenden Gedanken, zulasten der intensiven Auseinandersetzung mit dem Prüfungsstoff, sind verantwortlich für schlechtere Prüfungsergebnisse.
Solltest du bei dir selbst solch einen Kreislauf beobachten, dann ist es definitiv an der Zeit sich professionelle Unterstützung zu suchen.
Hier bekommst du die Vorlage zur Gedanken-Stopp-Technik
Im Namen des NOVA Teams bedanken wir uns herzlich bei Frau Dr. Mirjam Reiß für die Bereitstellung der Inhalte von UniFit für die NOVA Website!
Dr. Mirjam Reiß
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