Modul 5:
Lernstrategien

Lerne das Lernen.

Über das Lernen

Was ist das?

Lernen meint den Aufbau und Erwerb von sprachlichem und nichtsprachlichem Wissen und Wissensstrukturen, sowie alle begleitenden Prozesse, die der Lernende zum Wissenserwerb und zur Wissensmodifikation ausüben und aufrechterhalten muss. Lernen als solches ist nicht direkt beobachtbar. Somit kann Lernen nur als Resultat des Lernprozesses wahrgenommen werden, zum Beispiel in Form von Veränderungen des Verhaltens eines Individuums.

Lernen passiert sowohl ungewollt bzw. nebenbei, als auch gezielt. Gezieltes bzw. absichtsvolles Lernverhalten ist für den Erwerb von Prüfungsstoff sehr bedeutsam.

Für dich und deinen Lernprozess ist es besonders relevant, dass das Lernen sich nicht nur auf den Moment bezieht, in welchem du vor deinen Büchern und Heftern sitzt, sondern dass auch die Prozesse zur Überwachung deines Lernens, die Gestaltung deiner Lernumgebung, die Aufrechterhaltung deiner Aufmerksamkeit und Konzentration, dein Zeitmanagement usw. zum Lernen dazugehören. Diese Faktoren kannst du ebenfalls justieren, um einen größeren Lernerfolg zu erzielen.

Das absichtsvolle Lernen, wie beispielsweise in Vorbereitung auf eine Prüfung, gelingt dann am besten, wenn du eine Reihe von Voraussetzungen und Umgebungsfaktoren beachtest. Man lernt zum Beispiel am besten, wenn man emotional ausgeglichen ist; Frischverliebte oder Frischgetrennte sind so von ihren Emotionen beansprucht, dass eine Konzentration auf den Lernstoff nur schwer möglich sein wird. Aber auch Schicksalsschläge können einen aus der Bahn werfen. Hier gilt es, den Emotionen genügend Raum zu lassen, sich auszusprechen und dann alles während des Lernprozesses in irgendeiner Form beiseite zu schieben. Sollte dies nicht möglich sein, und so etwas ist durchaus verständlich und menschlich, dann besprich deine Möglichkeiten mit dem Prüfungsamt.

Neben der emotionalen Ausgeglichenheit ist ein weiterer wichtiger Faktor, dass du das Lernen am Tag nicht ewig ausdehnen kannst. Sechs Stunden reine Lernzeit, also die Zeit, die du ausschließlich mit dem Lernstoff verbringst, sind im Grunde das Maximum, was ein Durchschnittsgehirn am Tag leisten kann.

Dein eigenes Lernverhalten

Reflektion

Nachdem du jetzt eine genauere Vorstellung davon hast, was Lernen bedeutet, ist es nun wichtig dein eigenes Lernverhalten festzustellen.  Nimm dir dazu mindestens 20 Minuten Zeit, um die unten stehenden Fragen zu beantworten und versetze dich zurück in verschieden Lernsituationen (Fahrschulprüfung, Schulprüfungen, Lernen eines neuen Instruments, etc.)

Nach Beantwortung dieser Fragen solltest du beim Verständnis deines eigenen Lernverhaltens ein Stück weiter gekommen sein. Darüber hinaus ist dies eine äußerst hilfreiche Strategie, wenn du einmal mit deinem Lernerfolg nicht zufrieden bist. Nur durch die Reflexion deines Lernverhaltens wird es dir möglich sein, Verbesserungspotentiale auszuloten. 

Mit der Beantwortung der oben aufgeführten Fragen kannst du nun weiter überlegen, was deine Erkenntnisse für die Organisation deines zukünftigen Lernverhaltens bedeuten. Wie kannst du dein zukünftiges Lernverhalten effizienter gestalten?

Lernstrategien

Alle Prozesse zur Steuerung deines Lernverhaltens werden unter dem Begriff Lernstrategien zusammengefasst. Lernstrategien beziehen sich damit sowohl auf das Lernen als solches, als auch auf alle Maßnahmen die du ergreifst, um das Lernen überhaupt zu ermöglichen. Im Folgenden sind viele verschiedene Strategien aufgelistet. Einige betreffen die Kognition (also das Denken), andere beschreiben notwendige Stützstrategien. Sehr wahrscheinlich werden nicht alle Vorschläge zu dir passen. Such dir einfach das aus, was dir persönlich hilfreich erscheint.

1. Motivation

Motivation ist ein ganz entscheidender Faktor zur Aufrechterhaltung der Konzentration und Aufmerksamkeit sowie zum Durchhalten einer langen Lernphase (siehe auch Modul 4: Motivation im Studium). Wenn du ein Interesse am Lernstoff hast, wird dir das Lernen deutlich leichter fallen. Erinnere dich an deine Lieblingsfächer in der Schule. Hier war das Lernen für dich wahrscheinlich einfacher und deine Noten vermutlich auch besser als in den Fächern, die du nicht so sehr mochtest. Es ist also eine gute Idee, sich beim zu lernenden Stoff auf das zu fokussieren, was daran interessant sein könnte. Bei einigen Studienfächern wird dir das eher gelingen als bei anderen. Nichtsdestotrotz möchte ich dich dazu ermutigen, auch bei den ungeliebten Fächern zu versuchen, etwas Spannendes zu finden. Es wird dir das Lernen sehr erleichtern.

Belohnungen und Pausen sind tolle Strategien, um deine Motivation aufrechtzuerhalten. Belohnungen kannst du bereits bei der Erstellung deines Lernplans integrieren. Dabei sollte die Größe der Belohnung dem geleisteten Aufwand entsprechen. Passende Belohnungen sind möglicherweise ein Kaffeedate mit Freunden, eine Runde Sport, ein gutes Essen, zwei Folgen deiner aktuellen Lieblingsserie, oder oder oder. Ohne Pausen wirst du nicht erfolgreich lernen können. Wenigstens einmal in einer Stunde solltest du vom Schreibtisch aufstehen und beispielsweise eine kleine Dehnübung machen, den Müll wegbringen oder dein Glas Wasser auffüllen. Alle drei Stunden solltest du eine große Pause von einer Stunde machen. Nur so wird es dir gelingen, sechs Stunden Lernzeit effizient zu gestalten. Wichtig ist, dass du deine Pausen begrenzt. Triffst du in der Bibliothek einen Freund mit dem du dich tendenziell schnell verquatschst, macht besser ein Treffen für das Mittag- oder Abendessen aus.

Eine sehr gute Lernstrategie zur Aufrechterhaltung der Motivation ist die Pomodorotechnik. Diese Technik hilft dir dabei, deine Lerneinheiten gut zu nutzen. Alles was du dazu brauchst ist ausschließlich ein Timer oder eine Küchenuhr (hier findest du Vorschläge für Apps zur Pomodorotechnik). Diese/n stellst du auf 25 Minuten ein. In diesen 25 Minuten machst du nichts anderes, als dich mit dem Lernstoff auseinanderzusetzen. Wenn die Zeit abgelaufen ist, hast du 5 Minuten Pause (25 Minuten arbeiten + 5 Minuten Pause = 1 Pomodoroeinheit). Anschließend stellst du die Uhr erneut für 25 Minuten ein und beschäftigst dich wieder mit deinem Lernstoff. Nachdem du vier mal 25 Minuten gearbeitet hast, machst du eine halbe Stunde Pause (4 Pomodoroeinheiten = 1 Pomodorozyklus). Das wirkungsvollste an der Technik stellt die Verschiebung von Unterbrechungen dar. Du verschiebst alle anderen Aktivitäten in die Pausen. Dazu musst du nicht allzu viel Willenskraft aufbringen. Du weißt, dass du dich in 25 Minuten wieder mit anderen Dingen beschäftigen kannst. Ob deine Pomodoroeinheiten nun 25 Minuten oder länger bzw. für den Start kürzer sind, entscheidest du allein. Du solltest aber spätestens nach 45 Minuten eine kleine Pause machen, da du sonst deine Energie zu schnell erschöpfst. Die Pomodorotechnik ist, wie du wahrscheinlich schon erkannt hast, eine fantastische Strategie um deine Pausen gut einzuhalten.

Extra-Tipp: Es gibt auch einige Apps, die dich beim Lernen unterstützen können. Ein Beispiel ist die ForestApp.

2. Selbstkontrolle

Ablenkungen und Verlockungen warten überall auf dich. Um trotzdem konzentriert lernen zu können, brauchst du Selbstkontrollstrategien.

Zu aller erst solltest du alle Verlockungen aus deinem Sichtfeld entfernen, ganz nach dem Motto: Aus den Augen aus dem Sinn. Dein Handy sollte, wenn du in der Bibliothek lernst, besser gleich im Spind bleiben und wenn du zuhause lernst in einem anderen Raum liegen. Wenn du mit dem Laptop arbeitest, könntest du Seiten, die dich möglicherweise vom Lernen abhalten, mit entsprechenden Apps blockieren.  

Es ist eine Tatsache, dass du dann weniger mit Ablenkungen zu kämpfen hast, wenn du deine Lernziele realistisch geplant hast. Dazu gehört, dass diese Ziele erreichbar und messbar sein sollten. Sich einfach nur vorzunehmen, lernen zu wollen, wird dir nicht weiter helfen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, diese Ziele in deinem Lernplan konkret zu formulieren.

Eine weitere nützliche Taktik besteht darin, dass du mit der unliebsamsten Aufgabe immer zuerst beginnst. Wenn du diese Gewohnheit einmal erfolgreich etabliert hast, wird sie dir immer hilfreich sein.

Um konzentriert in der Lernzeit am Lernstoff arbeiten zu können, kannst du dir einen extra Zettel auf den Schreibtisch legen, um dort Dinge zu notieren, die dir zwischendurch noch einfallen, die du eigentlich zusätzlich erledigen könntest oder müsstest. Halte deinen Gedanken einfach schriftlich fest und befasse dich wieder mit dem Lernen. Nach einem erfolgreichen Lerntag, kannst du dich dann den Notizen auf deinem Zettel zuwenden. So schaffst du mögliche Ablenkungen von vornherein aus dem Weg. Alles was auf dem Zettel steht, kann dich beim Lernen nicht mehr ablenken, da du dich dem später widmen wirst und du es auch nicht vergisst, weil du es ja aufgeschrieben hast.

Extra-Tipp: Solltest du eine Phase haben, in der es dir absolut nicht gelingt deine Aufmerksamkeit auf deinen Lernstoff zu lenken, ist es eventuell auch einfach ein Signal deines Körpers, dir eine kleine Auszeit zu genehmigen. Wenn es absolut nicht geht, dann gönne dir einen freien Tag und starte gut erholt am nächsten Tag wieder durch.

3. Organisation

Organisationsstrategien meinen alle Lernaktivitäten, die vorliegende Informationen in eine leichter zu verarbeitende Form transformieren.

Dazu gehört auch die Organisation deiner Lernunterlagen. Mit welchem System du dabei arbeitest, bleibt ganz deinen Vorlieben und Bedürfnissen überlassen. Du kannst jeweils einen Hefter pro Fach erstellen, alle deine Unterlagen in einem Ordern pro Semester organisieren oder du ordnest deine Unterlagen nach Modulen. Es ist möglich, alle Vorlesungsfolien deines Dozenten auszudrucken und ergänzend Notizen zu machen, du kannst aber auch alle wichtigen Informationen noch einmal separat handschriftlich oder per Laptop zusammenfassen. Was auch immer dir dabei hilft, wichtige Informationen schnell wieder zu finden und jeweils einen guten Überblick über das entsprechende Studienfach zu behalten, ist die für dich passende Strategie. Vermeide aber auf jeden Fall eine lose Blättersammlung!

Weitere Organisationsstrategien:

Abwechslung und das Lernen durch unterschiedliche Stimulation des Gehirns sind elementar. Deshalb haben wir 2 Videos für dich, die dich mit interessanten Informationen versorgen, bevor wir zu den letzten beiden Strategien kommen.

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4. Merkstrategien

Es gibt eine ganze Reihe von Gedächtnisstrategien, die sich insbesondere für das Merken von einzelnen Begriffen oder Vokabeln eignen. Ein Beispiel hierfür ist die sogenannte Loci-Methode. Dabei verknüpfst du bekannte Wege oder auch Räume mit den zu lernenden Begriffen. Gedanklich wird die bekannte Wegstrecke an signifikanten Punkten mit den zu lernenden Begrifflichkeiten besetzt. Wenn du dich dann an diese erinnern musst, gehe in Gedanken den Weg erneut ab und „entdecke“ alle Begriffe wieder. Bei Prüfungsstoffen, die viele Aufzählungen enthalten, kann diese Methode sinnvoll eingesetzt werden.

Zu den Merkstrategien gehören beispielsweise auch Eselsbrücken oder das Bilden von Akronymen (die Anfangsbuchstaben von Wörtern eines Satzes bilden ein neues Wort). Gerade Eselsbrücken sind ein Ausdruck von Kreativität, die dir wiederum dabei hilft, dir Dinge zu merken. Je verrückter du den zu lernenden Stoff in deinem Gedächtnis ablegst, also mit besonders albernen Anekdoten aus deinem Leben verbindest oder lustige Assoziationen bildest, desto einfacher werden dir die Sachen im Kopf bleiben.

Die eigentliche Transformation und Reduktion findet dann statt, wenn du dir Notizen zum Lernstoff machst. Das handschriftliche Verfassen von Stichpunkten in eigenen Worten sorgt für eine tiefe Verarbeitung des Lernstoffes. Sinnvolles Ausarbeiten ist die halbe Miete. Dazu gehört es, Oberbegriffe oder Kategorien zu bilden und diesen dann Teilaspekte zuzuordnen. Dies hilft dabei den Lernstoff zu komprimieren und Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Gleichzeitig solltest du Bezüge innerhalb des neu zu lernenden Inhalts herstellen. Was hängt womit zusammen, wo entdeckst du Gemeinsamkeiten und Unterschiede, etc.. Diese Notizen kannst du auf normalem Papier oder aber auf Karteikarten anfertigen. Beides hat seine Vorteile und ist abhängig von persönlichen Vorlieben.

Karteikarten ermöglichen ein Lernformat, das der Prüfung am nächsten kommt. Du schreibst eine Prüfungsfrage oder eine Überschrift auf die eine Seite und die dazugehörige Antwort bzw. den zutreffenden Lernstoff auf die andere Seite. Beim Lernen betrachtest du vorerst nur die Vorderseite. Wie in der Prüfung steht dir also die zu beantwortende Frage zur Verfügung. Die Antwort musst du aber ohne Anhaltspunkte frei formulieren. Schummeln und großzügiges Auslassen von Themengebieten, die man „ja eigentlich schon kann“, ist durch das Karteikartenformat schwieriger. Du überprüfst ständig, was du schon kannst und was du noch mal wiederholen musst, denn dein Zögern beim Bearbeiten der Karteikarten ist ein klarer Hinweis auf noch fehlendes Wissen. Selbst wenn du bereits alles auswendig gelernt hast, kannst du die Karteikarten weiter nutzen um den Stoff zu wiederholen. Auch in Lerngruppen kannst du Karteikarten problemlos verwenden, indem ihr sie zum gegenseitigen Abfragen nutzt. Sollte deine Handschrift an Hieroglyphen erinnern, ist es wahrscheinlich besser digital zu arbeiten. Es gibt eine Reihe von Apps, die dich dabei unterstützen  Karteikarten oder andere Lernstrategien zu erstellen, zu nutzen und mit anderen zu teilen (ExamTime oder Quizlet beispielweise).

5. Reduktion & Transformation

Hierbei geht es um die Bearbeitung des Prüfungsstoffes. In den meisten Fällen wird es nicht ausreichend sein, ausschließlich die Vorlesungsfolien oder das Lehrbuch immer wieder durchzulesen. Das wäre ineffizient und führt nicht dazu, dass du die Texte tatsächlich tiefer gehend verstehst. Es ist angeraten, den Prüfungsstoff in eine leicht verdauliche Form umzuwandeln, also zu transformieren und bestenfalls zu reduzieren.

Beginnen musst du aber tatsächlich zunächst einmal mit dem Lesen. Verschaffe dir einen Überblick über den Lernstoff. Wie viel kommt auf dich zu, worauf freust du dich, wo könnte es haarig werden? Welche Themen gehören zusammen? Was kommt dir bekannt vor? Mit Hilfe von Mind-Maps könntest du dir hier bereits den Lernstoff organisieren. In einem zweiten Schritt liest du nun aufmerksam. Hier kannst du beispielsweise wichtige Stellen markieren. Das ist aber nur dann angeraten, wenn du auch wirklich verstanden hast, worum es geht. Andernfalls markierst du nur irgendwas und verschwendest deine Zeit.

Die eigentliche Transformation und Reduktion findet dann statt, wenn du dir Notizen zum Lernstoff machst. Das handschriftliche Verfassen von Stichpunkten in eigenen Worten sorgt für eine tiefe Verarbeitung des Lernstoffes. Sinnvolles Ausarbeiten ist die halbe Miete. Dazu gehört es, Oberbegriffe oder Kategorien zu bilden und diesen dann Teilaspekte zuzuordnen. Dies hilft dabei den Lernstoff zu komprimieren und Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Gleichzeitig solltest du Bezüge innerhalb des neu zu lernenden Inhalts herstellen. Was hängt womit zusammen, wo entdeckst du Gemeinsamkeiten und Unterschiede, etc.. Diese Notizen kannst du auf normalem Papier oder aber auf Karteikarten anfertigen. Beides hat seine Vorteile und ist abhängig von persönlichen Vorlieben.

Karteikarten ermöglichen ein Lernformat, das der Prüfung am nächsten kommt. Du schreibst eine Prüfungsfrage oder eine Überschrift auf die eine Seite und die dazugehörige Antwort bzw. den zutreffenden Lernstoff auf die andere Seite. Beim Lernen betrachtest du vorerst nur die Vorderseite. Wie in der Prüfung steht dir also die zu beantwortende Frage zur Verfügung. Die Antwort musst du aber ohne Anhaltspunkte frei formulieren. Schummeln und großzügiges Auslassen von Themengebieten, die man „ja eigentlich schon kann“, ist durch das Karteikartenformat schwieriger. Du überprüfst ständig, was du schon kannst und was du noch mal wiederholen musst, denn dein Zögern beim Bearbeiten der Karteikarten ist ein klarer Hinweis auf noch fehlendes Wissen. Selbst wenn du bereits alles auswendig gelernt hast, kannst du die Karteikarten weiter nutzen um den Stoff zu wiederholen. Auch in Lerngruppen kannst du Karteikarten problemlos verwenden, indem ihr sie zum gegenseitigen Abfragen nutzt. Sollte deine Handschrift an Hieroglyphen erinnern, ist es wahrscheinlich besser digital zu arbeiten. Es gibt eine Reihe von Apps, die dich dabei unterstützen  Karteikarten oder andere Lernstrategien zu erstellen, zu nutzen und mit anderen zu teilen (ExamTime oder Quizlet beispielweise).

Effektivität

Die Lernstrategien, die sich direkt mit dem Prüfungsstoff beschäftigen, sind unterschiedlich effektiv und zeitaufwändig.

Ein erfolgreicher Lernplan enthält Strategien aus allen drei Kategorien.

Wiederholen

Das klassische Wiederholen, also Informationen verbal repetierend wiederzugeben oder immer wieder aufzuschreiben hat in der Menschheitsgeschichte eine lange Tradition. Wiederholen ist auch die erste Lernstrategie, die du in deiner Entwicklung gelernt haben wirst. So hast du erste Gedichte und Lieder auswendig gelernt und dir gemerkt, wo du wohnst oder wie die Telefonnummer deiner Eltern lautet. Gegen das Wiederholen ist überhaupt nichts einzuwenden. Wenn du allerdings ausschließlich diese Lernstrategie anwendest, dann kann man hier auch getrost vom sogenannten Bulimielernen sprechen. Denn so werden Inhalte nur kurz eingespeichert und man hat zudem Schwierigkeiten dieses Wissen abzurufen, da es ganz allein und unverknüpft in deinem Gedächtnis zurückbleibt.

Organisieren

Organisieren als Lernstrategie bezieht sich darauf, Verbindungen zwischen neuen Informationen herzustellen, indem man diese auf das Wesentliche reduziert, mit dem Ziel, sie in einer für sich selbst nachvollziehbaren Art und Weise in Bezug zueinander zu setzen. Gut durchdachte Organisationsstrategien sind sehr effektiv. Zu solchen zählen das Erarbeiten von Übersichten und Mind-Maps, Zusammenfassungen sowie Tabellen/Diagrammen.

Elaborieren

Elaborationsstrategien sind äußerst erfolgreich und führen dazu, dass das Wissen besonders tief verarbeitet und im Langzeitgedächtnis verankert wird. Sie erfordern einen größeren Aufwand und sie sind langwieriger, sie bieten allerdings auch den nachhaltigeren Lernerfolg. Mit Hilfe dieser Strategien soll ein tieferes Verständnis für den Lernstoff erzielt werden, indem die neuen Informationen mit dem bereits vorhandenen Wissen, dem sogenannten Vorwissen, verknüpft werden. Das gelingt, indem man Warum-Fragen an den Lernstoff stellt, Zusammenfassungen mit eigenen Worten anfertigt oder Analogien/Verbindungen zwischen dem neuen Lernstoff und bereits vorhanden Wissen herstellt.

Eigene Lernstrategien

Tatsächlich gibt es nicht DIE Lernstrategie! Lernen besteht zu allererst immer aus einer Kombination verschiedener Strategien. Welche du schließlich anwendest, ist abhängig von deiner Einstellung zum Thema Lernen, der Zeit, die bis zur Prüfung bleibt, der Art des Lernstoffs und der Prüfungsart. Bisher wirst du aller Wahrscheinlichkeit eher intuitiv irgendwelche Strategien verfolgt haben oder so vorgegangen sein, wie es dir in der Schule beigebracht wurde. Um aber größere Stoffmengen zu bewältigen und nur so viel Zeit am Schreibtisch zu verbringen wie nötig, ist ein planvolles Vorgehen und eine bewusste Auswahl passender Strategien eher zu empfehlen.

Umsetzung

Fast Geschafft!

Du weißt jetzt alles was du wissen musst, um effektiv zu lernen. Das Einzige was noch fehlt ist die Umsetzung. Schau dir dazu die beiden Videos an, die dir erklären wie du am besten in Gruppen lernst und wie du einen Lernplan zusammenstellst.

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