Modul 2:
Die Uni & wie sie funktioniert

Damit du dich in deinem Studienort zügig einlebst, bekommst du in diesem Modul alle grundlegenden Infos zum Aufbau und zur Struktur der Universität sowie relevanter Begrifflichkeiten.

Effiziente
Vorlesungen

Zuerst beschäftigen wir uns mit der Basis: den Vorlesungen. Um an der Uni erfolgreich zu sein, sollte man sie nicht missen. Wie du die Vorlesungsbesuche effizient gestaltest, wird dir im Video erklärt.

Checkliste

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Seminar vs. Vorlesung

Ein Überblick über die unterschiedlichen Lehrveranstaltungen an Universitäten

Vorlesung

Eine Vorlesung wird in der Regel von einer/m Professor*in, manchmal auch von einer/m promovierten Dozenten*in abgehalten. Hier spricht der Dozent in den meisten Fällen zu einer größeren Gruppe Studierender. Vorlesungen sollen einen Überblick zu einem großen Thema bzw. Forschungsbereich oder Fachrichtung verschaffen. Häufig werden sie auch genutzt, um eine Einführung in ein Themengebiet zu realisieren. Große Mengen Stoff können so an eine große Gruppe vermittelt werden. Die Organisation des Wissens und die Vertiefung des Themas obliegt dem Zuhörenden.

Seminar

Im Gegensatz dazu ist ein Seminar nicht nur Lehr- sondern auch Lernveranstaltung. Hier sollen Studierende in kleineren Gruppen  Wissen erwerben und vertiefen. Ein Seminar kann von allen Beteiligten des wissenschaftlichen Personals einer Uni abgehalten werden. Seminare sollen schließlich zum selbstständigen Denken anregen, aktives Lernen begünstigen und den Austausch zwischen Lehrenden und Lernenden ermöglichen. Im Rahmen eines Seminars sind die Studierenden dazu angehalten, sich an den Themen zu beteiligen, nicht anders wie man es noch vom Unterricht aus der Schule kennt.

Übungen
& Tutorien

Im Vergleich zu Seminaren wird in Übungen noch mehr geübt, wie der Name schon sagt. Ein typisches Beispiel sind Übungen zur Statistik, wie z.B. in der BWL und Psychologie.

In einigen Studiengängen finden Tutorien statt. Diese sind häufig ergänzende Angebote zu Vorlesungen und werden von erfahrenen Studierenden abgehalten. Meistens wird hier der Stoff aus der Vorlesung wiederholt und Studierende haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen, wenn sie etwas nicht verstanden haben.

Praktikum

Eine Besonderheit unter den universitären Lehrveranstaltungen stellt das Praktikum da. Dieses findet häufig außerhalb der Universität statt, kann aber im Rahmen eines begleitenden Seminars reflektiert werden, wie es beispielsweise in allen Lehramtsstudiengängen der Fall ist. In der Biologie und ähnlichen Studiengängen werden die Praktika in der Regel an der Universität im Labor abgehalten. Ziel eines Praktikums ist es aber immer, erworbene Fertigkeiten und Fähigkeiten praktisch auszuprobieren und zu verfeinern.

Uni-Etikette

Der gute Ton an der Uni

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Die Kommunikation mit deinen Dozenten beschränkt sich nicht ausschließlich auf die Vorlesungen. Viele Fragen können auch per Mail oder während der Sprechstunden geklärt werden. Wie du in den Sprechstunden einen guten Eindruck hinterlässt, erklären wir dir im Video. Weiter unten findest du 2 Checklisten, in denen einmal das Video zusammengefasst wird.

Mail

Sprech-
stunde

Prüfungs- vs. Studienordnung

Was ist der Unterschied?

Hinter beiden Begriffen verbergen sich Dokumente, die sowohl den Ablauf als auch den Inhalt deines Studiums regeln. Nicht immer sind diese Dokumente leicht zu verstehen, ein Blick darauf lohnt sich dennoch. Denn hier kannst du unter anderem nachlesen, bis wann du welche Module abgeschlossen haben musst und wie oft du Prüfungen wiederholen darfst.

Es sei dir in jedem Fall geraten, bei formalen Fragen zunächst einen Blick in diese Ordnungen zu werfen. Gut gemeinte Ratschläge von Kommiliton*innen sind zu dem Thema jedoch ganz schnell zu vergessen.

Im Detail erklären sich die Ordnungen übrigens so:

Die Prüfungsordnung regelt die Modalitäten der Prüfungen, insbesondere die Prüfungsfristen, die Anzahl und Form der abzulegenden Prüfungen und deren Anforderungen. Jeder Studiengang hat eine »Gemeinsame Prüfungsordnung« oder eine »Rahmenprüfungsordnung«. Welche Anwendung findet, ergibt sich in der Regel aus § 1 der jeweiligen Fachprüfungsordnung. Jedes einzelne Fach hat zudem eine »Fachprüfungsordnung«.

Die Studienordnung regelt auf der Grundlage der Prüfungsordnung den Ablauf des Studiums. Sie legt fest, welche Veranstaltungen in welchem Zeitrahmen belegt werden sollten. In der Regel ist der Studienordnung ein Studienplan beigegeben, der einen möglichen Ablauf des Studiums aufzeigt. Die Modulbeschreibungen (auch Modulkatalog oder Modulhandbuch genannt) geben einen Überblick über alle im Fach angebotenen Module und deren Inhalte.

ECTS-Points

Was ist das?

Fangen wir mit dieser kryptischen Abkürzung ECTS an. ECTS steht für European Credit Transfer System. Im Zuge der Bologna-Reform schlossen sich die Universitäten Europas diesem System an. Der Gedanke dahinter war folgender: Egal, wo in Europa man studiert, die Leistungen, die man in seinem Studienfach erwirbt, sollen mit denen in anderen Städten und Ländern Europas vergleichbar, und somit ein problemloser Wechsel zwischen den Universitäten möglich sein.

Dabei entspricht ein ECTS-Point in etwa 25 bis 30 geleisteten Arbeitsstunden und ist folglich eine Maßeinheit für die erwartete studentische Arbeitsbelastung, bzw. den „Workload“. Pro Modul, welches häufig aus einem Seminar und einer Vorlesung besteht, kann man sich in der Regel 5 ECTS-Points verdienen – das entspricht 125 bis 180 Arbeitsstunden und bezieht sich sowohl auf die Anwesenheit in den Lehrveranstaltungen, sowie die Vor- und Nachbereitungszeit dieser, als auch auf die Prüfungsvorbereitung für dieses Modul. Üblicherweise sollen 30 ECTS-Points pro Semester erreicht werden. Das entspricht dann übrigens 750 bis 900 Arbeitsstunden für ein halbes Jahr und etwa einer regulären 40h-Woche. Ein Bachelor entspricht schließlich 180 bis 240 Points (6 oder 8 Semester), ein Master 60 bis 120 Points (2 oder 4 Semester).

Die ECTS-Points dienen auch als Gewichtungsfaktor zur Berechnung der Durchschnittsnote auf dem Abschlusszeugnis. Damit ist gemeint, dass üblicherweise die in einem Modul erreichte Note mit den ECTS-Punkten des Moduls multipliziert wird. Das bedeutet an einem Beispiel, dass eine 2,0 aus einem mit zwölf Punkten versehenen Modul mehr Gewicht hat als beispielsweise die Note 2,0 aus einem mit fünf Punkten versehenen Modul. In Abhängigkeit von deiner Prüfungsordnung können also einzelne Modulnoten auch doppelt oder mehrfach gewichtet werden.

Der Begriff ECTS-Points ist übrigens synonym mit den Begriffen Credit Points (CP) und Leistungspunkten zu verwenden.

Professor*in vs. Dozent*in

Was ist der Unterschied?

Hast du dich schon einmal gefragt, was sich eigentlich hinter den Titeln der Menschen verbirgt, die in der Uni vor dir stehen und für dich Vorlesungen und Seminare abhalten?

Falls dem so sein sollte, hier kommen die Antworten:

Jemand, der eine universitäre Lehrveranstaltung leitet, egal ob Vorlesung, Übung oder Seminar, ist zunächst einmal ein Dozent bzw. eine Dozentin.

Dozierende müssen mindestens über einen akademischen Abschluss (also Bachelor, Master, Diplom, etc.) verfügen. Darüber hinaus können sie selbstverständlich auch promoviert (also die mit dem Dr.), habilitiert (abgekürzt habil.) oder (Junior-)Professoren*in sein.

An der Spitze der Hierarchie einer Universität stehen in der Regel Professorinnen und Professoren. Professor*innen können im Grunde genommen frei entscheiden, welche Inhalte sie in der Lehre vermitteln und welche Forschungsbereiche sie ergründen möchten. Zu diesen Freiheiten gesellen sich eine Reihe von Pflichten. So müssen Professor*innen Prüfungen abnehmen, Studierende betreuen und die Lehre organisieren. Darüber hinaus betreuen sie Doktorand*innen und Habilitand*innen auf dem Weg zu ihrer Promotion bzw. Habilitation (sozusagen eine Vorstufe auf dem Weg zur Professur). Professor*innen nehmen außerdem Tätigkeiten in verschiedenen Gremien der Universität wahr und verwalten ihre Professur.

Zumeist halten Professor*innen die Vorlesungen ab. Andere universitäre Lehrveranstaltungen (bspw. Seminare und Übungen) werden häufiger vom wissenschaftlichen Mittelbau der Universität geleitet. Darunter fallen wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, die unter Anleitung einer*s Professor*in arbeiten, lehren und forschen. Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen können, müssen aber nicht, promoviert sein. Ihre hauptsächlichen Aufgaben bestehen in der Betreuung Studierender, administrativen Aufgaben und übertragenen Forschungsaufgaben durch den/die verantwortliche*n Professor*in.

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